20181228: Audi: Mit neuem Elektro-SUV gegen Fahrverbote und Häme

  • Audi: Mit neuem Elektro-SUV gegen Fahrverbote und Häme


    "400 Kilometer Reichweite müssen noch verbessert werden, aber dies ist ein wichtiger Schritt gegen das Umweltverschmutzer-Image, welches Audi jahrelang mit sich herumgetragen hat. E-Tron, der erste serienmäßige elektrisch angetriebene SUV (Sport Utility Vehicle) aus der Ingolstädter Autoschmiede als Antwort auf Dieselfahrverbote und Häme. Die ersten Probefahrten fanden in den arabischen Emiraten statt, wo es viel Sand und weitläufiges Gelände gibt.


    Für den traumhaften Blick von der vollverglasten Aussichtsplattform des Hotels über die Wüstenstadt Abu Dhabi und auf den Palast des Emirs fehlt Ulrich Widmann schlicht die Zeit. Hier und jetzt geht es um sein jüngstes Baby, ein spätgeborenes: den E-Tron. Ein SUV, voll elektrisch. Warum hat es so lange gedauert? „Wir Deutsche denken vielleicht mehr über Standards nach“, antwortet Audis Chefingenieur Widmann gelassen. „Das mag eine Schwäche sein in Bezug auf Schnelligkeit, aber langfristig ist es der entscheidende Faktor. Standards spielen eine große Rolle beim Durchbruch neuer Technologien. Für die Elektromobilität ist die Infrastruktur entscheidend.“ Etwa: passende Schnelllade-Stationen. Schmerzlich erinnert sich der leitende Technik-Gestalter an ein Vorreitermodell aus dem eigenen Hause, den A2. Der war seiner Zeit weit voraus, ein Meisterwerk der Materialinnovation wie der Verbrauchsreduktion – 1999 wurde er präsentiert. „Da hatten wir einen Aerodynamik-Weltmeister mit Aluminiumkarosserie, der nur drei Liter verbrauchte.“ Der Markt aber habe „nicht drei Liter im Verbrauch gewollt, sondern drei Liter Hubraum.“ Heraus kam ein Ladenhüter. Man sagt, Nachzügler bestrafe das Leben. Widmann fürchtet allerdings, dass auch Vorreiter bluten müssen: „Wenn man eine neue Technik zu früh bringt, wird man viel härter bestraft, weil der Markt noch nicht dafür bereit ist“, glaubt er. Im Falle der Elektroautos habe es etwa an adäquaten Ladestationen gefehlt, die für alle sichtbar über das Land verteilt sind und die Reichweitenangst der Stromer-Skeptiker besänftigen.


    Fast könnte man also glauben, sie hätten in Ingolstadt extra erst Jahre nach dem US-Marktführer Tesla ihre jüngste Errungenschaft der Welt präsentiert, auf dass die Welt noch ein wenig Zeit habe, den Entwicklungen der deutschen Ingenieurskunst hinterherzuwachsen. Audi allerdings galt über Jahrzehnte als der Konzern, der in einem Atemzug mit dem Turbodiesel-Direkteinspritzer, kurz TDI, genannt wurde. Ein zentraler Schauplatz des Dieselskandals ist Ingolstadt deshalb; sie haben bei Audi mit aller Kraft um die Poleposition im alten Marktgekämpft. Und mit allen Mitteln, wie wir wissen.

    Was nicht heißt, dass jener späte Audi-Spross, der wie kaum ein anderer im Konzern die Hoffnung auf eine profitable Zukunft verkörpert, sich nicht sehen lassen könnte. 80.000 Euro lautet der Einstiegspreis des serienreifen E-Tron. Der Markteintritt in hohen Preissegmenten ist eine von Tesla bekannte Strategie..."


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    http://www.mitteldeutsches-jou…en-fahrverbote-und-haeme/